Wunderbrunnen

homöopathische und ganzheitliche Heilpraxis


Seelenwege

Das Mysterium der menschlichen Seele zählt für mich zu den größten Geheimnissen in diesem Universum. Die wohl aufregendste, spannendste und befriedigendste Beschäftigung ist das schrittwise Kennenlernen dieses Seelen-Wesens, das uns alle bestimmt, steuert und über das wir alle zutiefst verbunden sind.

Dieses Seelen-Wesen versucht unablässig, mit uns zu kommunizieren, uns seine Bedürfnisse und Schmerzen mitzuteilen und bedauerlicherweise sind wir meist taub auf diesem Kommunikationskanal. Wir haben ihn abgeschaltet.

Ohne Wahrnehmung der Seelenbotschaften, muss sich dieses innere Wesen anders Aufmerksamkeit und Zuwendung verschaffen. Dabei nutzt es unseren Körper, lässt ihn schmerzen, nur noch eingeschränkt funktionieren oder erzeugt sogar schwere, zum Teil tödliche Krankheiten.

Da Beschwerden aller Ausprägung ihren eigentlichen Ursprung immer in nicht wahrgenommenen Seelenbotschaften haben, gilt es vordringlich, unser 'Ohr' wieder für die Sprache unserer Seele zu öffnen.

Aber wie?

Unsere Seele kommuniziert mit uns über Gefühle, Emotionen, Intuition, unser 'Bauchgefühl'. An erster Stelle jeder sinnvollen Patientenbegleitung steht daher das Üben der Gefühlswahrnehmung. Dabei können wir uns das beste Beispiel an kleinen Kindern nehmen, die noch eine sehr direkte Verbindung und Wahrnehmung zu ihrer Gefühls- und Bedürfniswelt haben.

Sie schreien, wenn sie hungrig sind, sie werden zornig, wenn ein Grundbedürfnis nicht gestillt wird und sie weinen herzzerreissend, wenn sie Seelenschmerz empfinden. Und sie lachen und blödeln ungebremst herum, wenn sie glücklich sind - wenn sie all das denn noch irgendwo dürfen.

So waren wir alle einmal. Und dann wurden wir erzogen, an die Anforderungen der Leistungsgesellschaft angepasst und 'sozialisiert'. Wir haben gelernt, welche Emotionen gut und welche schlecht sind, welche wir besser erst gar nicht aufkommen lassen sollten, weil sie unserem Erfolg im Weg stehen. Wir haben unseren Verstand, unser Ego, auf Höchstleistung getrimmt, wir funktionieren mit maximaler Performance. Wir haben gelernt, was gut und böse ist, welche 'Werte' erstrebenswert sind. So haben wir uns verbogen und angepasst bis an den Punkt - heute - an dem wir gar nicht mehr wahrnehmen, wie es uns in unserem Inneren eigentlich geht, wie unsere innere, eigene Wirklichkeit aussieht, was unsere ureigensten Bedürfnisse und Talente sind.

Wir sind aussenorientierte, erfolgreiche Leistungsträger - und leider krank....


Wir streben nach Veränderung, denn 'wenn das oder das Ziel erreicht ist, geht es mir gut'. Wir strengen uns für etwas an, das uns Erlösung verheisst. Dabei finden wir (Er)lösung nur in uns selbst - in der (Er)lösung unserer verdrängten, abgespalteten Gefühle, Schmerzen und Traumata.

Der erste Schritt auf dem Weg zu einer Heilung muss daher immer darin bestehen, wieder Kontakt zur Seele herzustellen. Wir müssen wieder lernen, zu Fühlen, unserer Intuition, unserem Bauchgefühl zu vertrauen - ganz unabhängig davon, was unser dressierter Verstand uns einreden will.

Welche Antworten finde ich auf die Fragen:

  • Wie geht es mir wirklich?
  • Was würde ich tun, wenn ich frei wäre von äußeren Zwängen?
  • Welche Gefühle habe ich jetzt genau in diesem Moment?
  • Warum kann ich diese Gefühle nicht zulassen?
  • Wann verbiege ich mich und warum?
  • Welche Ängste kann ich in mir spüren?
  • Welche Widerstände kann ich in mir wahrnehmen?


Die Reise zur Seele nimmt automatisch Fahrt auf, wenn man den ersten Schritt - Fühlen - getan hat. Dann ist es möglich, der eigenen inneren Wirklichkeit näher zu kommen. Dann stellt man fest, dass die Seele nicht wertet, nicht unterscheidet zwischen Gut und Böse.

Die Reise, die die Seele über tausende von Jahren hnter sich gebracht hat, ist auch heute in unserem Inneren präsent. So werden wir Gefühle in uns entdecken, die keinen Auslöser in unserem jetztigen Dasein haben, sondern uns an alte Geschichten der Menschheit erinnern. Genauso tauchen Gefühle unserer Ahnen in uns auf, wenn diese von unseren Vorfahren verdrängt wurden. Dann ist es an uns, sich ihrer anzunehmen.

Es gilt, sich diesen Gefühlen zu stellen, sie zu durchleben und am Ende liebevoll als Teil von uns anzunehmen. Nur nicht angenommene Teile äußern sich als Krankheit. Jeder von uns angenommene Teil macht uns vollständiger und heiler. Jede innere Veränderung äußert sich von selbst in einer Veränderung der Außenwelt. Der Kampf im Außen verschwindet, wenn ich in meinem Inneren nicht mehr kämpfe, sondern erkannt und durchlebt habe, wogegen ich kämpfe und aus welchem Gefühl heraus ich kämpfe.

Dann erkenne ich, dass es gar nicht darum geht, ein Ziel zu erreichen, sondern dass ich genau an der Stelle, an der ich jetzt stehe, richtig bin. Dass genau hier der Ort ist, an dem ich am meisten über mich erfahren kann. Ich kann mir noch eine Frage stellen: Was macht genau diese Situation/dieses Kind/dieser Kollege/dieser Chef/dieser Nachbar/dieser Umstand emotional mit mir? Und schon befinde ich mich auf dem Weg zu meiner Seele...

So sehe ich mich als Seelenbegleiter und verstehe meine Aufgabe darin, einen Raum zu bieten, in dem es vielleicht gelingt, den Kontakt zu diesem mystischen Seelenwesen wieder aufzunehmen.

 

 

Von den alltäglichen Beschäftigungen befreit, kannst du unter der Maske der Persönlichkeit ein tieferes Ich entdecken, ein Ich voller Sehnsucht, voller Schönheit, ein Ich von unergründlicher Tiefe, sich selbst ein Geheimnis, voller Sehnsucht danach, den Schatz zu heben, der in ihm verborgen ist. Das bist du. Das ist das „Selbst“. Und dieses Selbst ist göttlich.

Safi Nidiaye, Der Zauber der Intimität